Alpenlager 2011

Das Lager auf der Burg Jörgenberg in Waltensburg

Am 9. Juli  war es endlich soweit und unser Alpenlager auf der Burg Jörgenberg im Kanton Graubünden konnte beginnen.
Zusammen mit Gästen, die zu guten Freunden geworden sind, lebten wir eine Woche lang auf der Burgruine und genossen es in vollen Zügen. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer. Es war super mit euch!

Im restaurierten Backhaus von Waltensburg hatten wir die Möglichkeit Brote zu backen

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Das Projekt
Schon lange hegten wir die Wunsch, an einem der Reisewege unserer Zeit ein Lager über den Zeitraum von einer Woche zu veranstalten. Dieses Projekt ist nun Wirklichkeit geworden: wir haben auf der Burg Jörgenberg in Waltensburg in der Surselva mit ca. 40 Teilnehmern versucht, den Alltag in einem Heerlager um 1200 möglichst genau darzustellen. Die eingeladenen Gruppen sind aus der Schweiz und Deutschland und bereits sehr erfahren in der Darstellung von lebendiger Geschichte, ein derartiges Lager war aber für die meisten Beteiligten eine neue Erfahrung.
Die Ruine Jörgenberg liegt an der Reiseroute der Italienfeldzüge von Stauferkaiser Friedrich Barbarossa, welcher via Disentis über den Lukmanierpass nach Italien gezogen ist. Vor der Öffnung des Gotthardpasses im 13. Jh war der Lukmanier einer der wichtigen Alpenpässe.

Die Ordensbrüder auf einem Erkundungsmarsch
Am ersten Sonntag, dem 10. Juli, öffneten wir das Lager für Publikum und zeigten einige Tätigkeiten des Lageralltags wie Kochen, Handarbeiten oder Waffentraining. Danach schlossen wir die Tore und tauchten für eine Woche ins Hochmittelalter ab.  Wir versuchten zu erfahren, ob unsere Ausrüstung den Ansprüchen eines derartigen Projektes Stand hält und ob die Rekonstruktionen aus vergangenen Zeiten auch funktionieren.
Die Ordensbrüder haben versucht nach den Ordensregeln zu leben, wobei sich diese zur Wochenmitte hin langsam steigerten und in einem Ordenstag gipfelten.
Am Freitag gab es zum Abschluss ein rauschendes Fest mit sehr feinen Spanferkeln.
Blanche erklärte die Wirkung von Heil- und Färbepflanzen die auf der Burg wachsen.
Mit von der Partie waren folgende Gruppen: Hospitaliter Braunschweig, Hospitaliter Hamburg, Templer Berlin, Templer Komthurey Braunschweig, Templer Wismar, Projekt erster Kreuzzug, Evocatio Hunoli, Comthurey Alpinum, Die Ameninger.

Ein Regentag


Mittelaltertag Sargans

Gewürze, ein Handelsbuch und Verträge unserer Kaufmannsdarstellung.

Leider musste ich im letzten Monat meinen Blog etwas vernachlässigen.
Grund ist, dass ich einen neuen Job habe und mich dort erst einmal gründlich einarbeiten muss. Und die Wochenenden sind leider auch immer arg voll mit Terminen.

Wie zum Beispiel letzten Samstag, da waren wir mit der Comthurey Alpinum am 2. Mittelaltertag in Sargans. Ein kleiner, aber sehr feiner Anlass auf dem Kirchplatz von Sargans. Ziel des Anlass war es dem Publikum einen Markttag um 1271 auf lebendige Art und Weise näher zu bringen. Dies jedoch ohne kommerziellen Hintergrund, bis auf einen Stand waren alle Stände des Marktes "Schaustände".

Mein Mann Daniel und ich stellen in der Comthurey Alpinum ein Kaufmanns-Ehepaar dar. So zeigten wir Gewürze welche im Hochmittelalter im Mittelmeerraum gehandelt wurden. Meine Schwester Blanche verköstigte die Gäste der Hohen Tafel mit einem wunderbaren Menu mit verschiedenen Gängen und die Ordensbrüder der Comthurey zeigten wie Behandlungen in einem Feldlazarett von Statten gehen konnten. Bei jedem unserer Stände platzierten wir Informationstafeln mit historischen Fakten und Quellen-Nachweisen.
Da wir eigentlich unsere Darstellung auf die Zeit um 1180 aufgebaut haben, mussten wir für den Markttag etwas improvisieren. Das heisst, einige Details wie Teile der Gewandungen waren nicht ganz stimmig.

Unser "Stand" wo wir als Kaufmanns-Ehepaar aufzeigten welche Gewürze
 im Hochmittelalter über den Mittelmeerraum gehandelt wurden.
An unserem Stand zeigten wir einerseits das Spinnen mit der Handspindel und dazu verschiedene Wollsorten. Der Kaufmanns-Teil umfasste etwa 20 Gewürze welche wir in Deutsch und Latein und mit dem Herkunftsland beschrifteten. Weiter zeigten wir noch benötigte Utensilien wie ein Tischskriptorium, Rechnungsbuch und Verträge, Schreibmaterial, Waagen und Münz-Replikate aus unserer Darstellungszeit.

Vorbereitungen für die Hohe Tafel, mit Originalrezepten aus dem 13. Jahrhundert.
Bruder David spendet dem Verletzen Trost und steht ihm in der Not bei.